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Freitag, 23. November 2012

Zu Besuch im Fürstenland und Bruno bewährt sich

Endlich geht’s weiter Richtung Norden. Heute wollen wir ins Ausland und das inmitten von Australien. Dazu gibt’s die folgende skurrile Geschichte, welche unseres Erachtens bestens zu Australien passt:
Am 21. April 1970 wurde nördlich von Geraldton, auf 13'000ha Land, das Fürstentum "Hutt River"  gegründet - nach dessen Abspaltung von Australien! Die Australische Regierung beschloss damals eine Weizenquote. Diese besagte, dass lediglich noch ein Teil des geernteten Weizens verkauft werden durfte. Sogar eine Landenteignung wurde den Grossbetrieben angedroht wenn sie sich nicht an die eingeschränkte Quote hielten. Nach einem längst vergessenen Gesetz erklärte der schlaue Landwirt Leonard Casley die Abspaltung von Westaustralien und nannte seine Hauptstatt, welches zugleich die einzige Stadt ist: "Nain". Aus Landwirt Leonard Casley wurde Prinz Leonhard und seine Frau hiess fortan Prinzessin Shirley. Der australischen Regierung passte das natürlich überhaupt nicht, und so erklärte das Fürstentum Hutt River, Australien am 02.12.1977 den Krieg. Nach 3 Tagen wurde wieder Frieden geschlossen......)) Übersteht ein Land einen Konflikt ohne Schaden, gilt es nach altem australischen Recht als unabhängig! So entstand die Principality of Hutt River. Das Land hat eine eigene Währung, eigene Briefmarken, eigene Autonummern und alles was dazu gehört. Ja sogar eigene Pässe, eine Post, eine Kirche sowie Botschafter hat das Land.  Nach einer langen Überlandfahrt passieren wir ein Schild auf dem steht: Province of Hutt River BORDER. 


Das ist nun also die Grenze. 10 Minuten später fahren wir in die Hauptstadt, welche an einen Schweizer Weiler erinnert. 2 Häuser und ein paar Scheunen. Es ist absolut niemand in der Hauptstadt. Die Gebäude sind alle offen - nur, wo sind die Fürsten? Wie in einer Geisterstadt... wahrscheinlich ist der Prinz auf dem Feld am Arbeiten und die Prinzessin macht ihren fürstlichen Mittagsschlaf..........! Nebst den Gebäuden finden wir auch noch 2 Staatskarossen hinter einer Blache. Einen verstaubten Rolls Royce und einen Mercedes. 

Die Grenzwachen....  reden leider nicht viel!

Das Postbüro ist schön eingerichtet, aber leider... niemand da

Wir sind wohl heute die einzigen Besucher im Fürstentum.

Was hat Samuel denn da entdeckt??

Die fürstlichen Staatskarossen, staubig und wohl gerade darum interessant.

Immer noch niemand da im Postbüro? Samuel weiss sich zu helfen und macht die Visumsstempel kurzerhand selber in unsere Pässe! 
Der neue Pöstler und zugleich Visabeamte 

Nach ein paar Fotos verlassen wir das Fürstentum wieder...... das war vielleicht ein spezieller Auslandaufenthalt!
(Hier noch die Homepage des Fürstentums: http://www.principality-hutt-river.com)

Und so geht es weiter in den Cape Péron-Nationalpark. 




Das Begrüssungskommite  bestehend aus einer jungen Emu-Familie wartet bereits am Parkeingang.......










Hier zeigt sich unser Toyota von seiner stärksten Seite! Wo andere Autofahrer schwitzend hoffen, mit ihrem Auto nicht im Sand stecken zu bleiben, da fühlt es sich für Samuel an, als wäre es eine gemütliche Fahrt über Land! Bruno wühlt sich durch den Sand. Der aufgeladene V8 kann hier einmal seine Drehmoment zeigen. Locker können wir auch einmal im 3. Gang auf eine Steigung zufahren oder eine kurze weich-sandige Passage meistern. Es ist immer noch genügend Kraftreserve vorhanden. Mit einem Warnschild wird vor einer tiefsandigen Zufahrt zum Strand gewarnt. Des Fahrers Herzschlag wird plötzlich schneller und die kleinen Gänge werden eingelegt. Ab geht’s durch die zerfurchte Zufahrt, hohe Drehzahl und im 2. Gang, schnell und mit genügend Schwung schiessen wir über die kleine Sanddüne und werden mit einer atemberaubenden Sicht auf eine türkisblaue Bucht belohnt... Angekommen am Strandufer, wo der Sand dank der Ebbe wieder hart und gut befahrbar ist, steigen wir aus... und langsam lässt die Wirkung des zuvor ausgeschütteten Adrenalins nach.


Schöne sandige Tracks
Willkommen im Paradies


Beachcamping erlaubt, hier bleiben wir. Wir freuen uns sehr, dass sich unser Auto so sehr bewährt wenn es um richtige 4WD-Strecken geht. Dies ermöglicht uns nun, 3 Tage tatsächlich alleine an einem traumhaft schönen Beach zu verbringen. Hier stört es weder Fisch oder Schlange, wenn wir näckig eine Dusche nehmen unter freiem Himmel!
Dies ist wahrhaftig einer der schönsten Orte an welchem wir je gewesen sind! Im seichten, klaren türkisblauen Wasser kann man während der Ebbe weit hinaus laufen. Ein Paradies für Muschelsucher. Die Sonnenaufgänge, so alleine am Strand, weit ab vom nächsten Touristenrummel sind der Traum eines jeden Individualreisenden......... Somit lautet die Antwort auf die Frage von Christina (im letzten Post erwähnt): Es ist tatsächlich so, dass wir auf unserer Reise bislang oft Höhepunkte erlebt haben, was die Natur anbelangt. Doch jedes mal ist es eine einzigartige und unvergleichbare Schönheit welche wir antreffen! Dies ist nicht gleich zu setzen mit Steigerung, aber mit Gleichwertigkeit;-) und solange wir dies erkennen, bleiben wir unter den Reisenden........


Zur Diashow Cape Peron NP hier klicken


Oh, eine kurze Story bezüglich Nationalpark liegt noch drin:
Während wir gemütlich in unseren Campingstühlen vor Bruno sitzend die spektakuläre Kulisse von Meer und Beach in der Abendsonne betrachten... während wir das bekannte Lied von Stefan Raab „wir kiffen“ hören, darüber lachen... während wir zufrieden über unser Leben sinieren... und wir müssen erwähnen wie gut wir uns dabei fühlen... da höre ich Samuel plötzlich sagen: „oh nei“... und seinem Blick zu entnehmen ist, dass da Gefahr lauert - da heisst es: „rasch und unuffällig verschwinde“...  denn eine wirklich schön gezeichnete Schlange möchte es sich in Brunos Schuh bequem machen! Aus sicherer Entfernung beobachten wir dieses Tier und versuchen es mittels auf den Boden stampfen davon zu treiben. Doch dieses Reptil lässt sich wenig bis gar nicht beeindrucken... erst als sie bei Bruno nichts Essbares findet, schlängelt sie sich sehr langsam davon... Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen - zumindest die Schlange hält sich daran, sie ist ja auch zuerst hier gewesen.........
Unser Znacht schmeckt dann trotzdem ausgezeichnet. An die Tiere gewöhnt man sich, nur meistens tauchen sie gerade dann auf, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Daran wird man sich wohl niemals gewöhnen.........))


So kommt es, dass wir uns nach unseren Wohlfühltagen am Strand auf den Weg machen nach Monkey Mia. Sehr touristisch soll es hier sein. Monkey Mia ist für seine freilebenden Delfine bekannt, welche seit 1960 regelmässig zur morgendlichen Fütterung an den Strand bei Monkey Mia schwimmen. Meist sind es 5-7 Delfine, die hier unter strengen Kontrollen drei mal pro Tag ein paar Fische bekommen, welche nur knapp 20% ihres täglichen Nahrungsbedarfes ausmachen. Hiermit wird sichergestellt, dass die Tiere weiterhin jagen müssen und somit in Freiheit überleben können. Speziell an diesem Spektakel ist, dass die Delfine den im Wasser wartenden Touristen um die Beine streichen bevor sie gefüttert werden. Ein spezielles Erlebnis, welches wir leider nicht  erleben durften. Da es wild lebende Delfine sind, gibt es keine Garantie ob sie kommen oder nicht. An jenem Morgen haben sie Ihren Auftritt nicht wahrgenommen. Jedoch konnten wir sie ganz früh am Morgen, aus ca. 100m Distanz erspähen - 4 Erwachsene und 2 Baby Delfine haben miteinander im Wasser gespielt. Fantastisch! So hält sich unsere Enttäuschung in Grenzen bezüglich der Fütterung. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Tiere so selbstständig geblieben sind und einfach nur dann kommen wann sie wollen.


Wir warten auf die Delfine um 07:00 morgens
Von weitem sehen wir die Delfine ein paar Minuten 
Emus suchen auf dem Campingplatz nach etwas Essbarem....


Wir erfreuen uns auf der Weiterfahrt der schönen Landschaft resp. ihrer Kontraste: Nebst der roten australischen Erde sind saftige grüne Büsche und Bäume vorhanden, dann wiederum sehen wir weisse Sandstrände und türkis-blaues Meer. Alles innerhalb eines Fahrtages. Von einer Aussichtsplattform aus können wir Haie beobachten, welche gemütliche im seichten Wasser "dümpeln". Schön sind wir so weit entfernt;-) wobei man erwähnen sollte, dass ein Hai menschliche Wesen meidet. Die sogenannten "Hai-Attacken" werden meist von den Menschen provoziert.































Nach weiteren 2 Tagesreisen kommen wir in Exmouth, dem Tor zum Cape Range National Park und dem Ningaloo Riff an. Wir werden auch schon sehnsüchtig erwartet :-)




Über Nici’s Schnorchelerfahrungen, das Schwimmen mit Delfinen, Haien und Turtles berichten wir das nächste mal.............

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