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Montag, 29. Oktober 2012

Broome - Perth


Broome – Perth

In unserem letzten Bericht haben wir davon geschrieben, wie sehr wir uns darüber gefreut haben, die Weite des Meeres zu sehen.
Da sind wir nun wahrhaftig am berühmten Cable Beach in Broome angekommen. Unfassbar dieser wunderschöne, weisse und unendlich lange Strand, welcher uns noch viel schöner erscheint, als man ihn uns beschrieben hat.

der weisse Sand erscheint in der Abendsonne gelb ; wie zum Prospekt heraus - den Beach meine ich...
obwohl der unten auf dem Bild ebenfalls ;-)


So buchen wir gleich für 6 Nächte auf dem Cable Beach Caravan Park. Wir können uns sogar den Platz aussuchen, da sich die Hauptsaison allmählich zu Ende neigt –nach langem hin und her (wer die Wahl hat hat die Qual) sichern wir für Bruno einen grossen und schattigen Platz.

 Schattenplatz für Bruno und uns
Die ersten 2 Tage spannen wir lediglich aus mittels Lesen, Essen und Schlafen. Damit die Fitness nicht zu leiden beginnt, schwimmen wir im grossen Pool immer wieder mal ein paar Längen... und geniessen am Abend die unbeschreiblich fantastischen Sonnenuntergänge am Beach. Das ist ein Leben!






Erst am 3. Tag können wir uns aufraffen um in der Stadt den leeren Kühlschrank aufzufüllen. Natürlich gibt es eine kleine Shoppingtour... wobei wie immer zuerst Nicole und dann Bruno eingekleidet werden: Nicole 2x Shorts & 1x Flipflops und Bruno wie versprochen einen zweiten neuen Pneu, den ersten hat er auf der GRR bekommen, nun ist der 2. hintere Pneu an der Reihe, damit das Profil beidseits seitengleich ist.....(ist für Samuel enorm wichtig, was Nicole ja auch versteht!!)... und Samuel... ja, was bekommt Samuel? Einen neuen Haarschnitt ;-) denn da er Nicole versprochen hat, sich einen Bart wachsen zu lassen und dieser nun doch 2 Wochen alt ist, muss wenigstens der Haarschnitt passen.... ein lustiges Unterfangen, denn die junge Coiffeuse pflegt nicht den selben, sensiblen Umgang mit seinem Haar  wie Mami Christine und sicherlich nicht den gleichen Perfektionismus! Dennoch hat sie ihre Arbeit gut gemacht und 40 Dollar mehr in der Tasche. Für Nicole ist diese Angelegenheit doch etwas teurer – 85 Dollar und die Haare sind weg. 

Oben im Bilde: Samuel mit Bart - huii, sieht doch spitze aus - der Deal war,  Samuel lässt sich einen Bart wachsen und Nicole schneidet die Haare ab!!! "Well done", wie man unten sieht




 














solch teure Schuhe habe ich (Nicole) noch niiiie bekommen...




exklusiver Kinobesuch
So frisch gestylt fühlen wir uns wieder richtig zivilisiert, sodass wir am selben Abend einen Kinobesuch machen. Hierfür besuchen wir das älteste noch aktive Open-Air Kino der Welt. Das Sun Pictures in Broome, welches 1916 zum ersten mal einen Film abgespielt hat. Auf speziellen Stühlen (eher Liegestühle) schauen wir uns einen richtig kitschigen, australischen Film an (The Sapphires). Zum speziellen Erlebnis wird der Kinobesuch, weil sich das Kino direkt in der Anflugschneise auf den Internationalen Flughafen befindet. Zum einen donnern riesige Flugzeuge direkt über die Köpfe der Kinobesucher hinweg, zum anderen kommt sicher gerade ein Flugzeug und macht einen Höllenlärm wenn’s am Spannendsten ist -  ein richtiges Spektakel! Zudem flattern Fledermäuse zwischenzeitlich vor der Kinoleinwand durch, sodass es den Anschein macht, diese gehören zum Film dazu. Wirklich lohnenswert, dieser Kinobesuch. Ja und da wir zwei leider etwas zu spät beim Kino angekommen sind, und deshalb nicht während der Filmvorführung irgendwelches Takeaway-Essen geniessen konnten, machen wir uns nun hungrig auf den Weg zum nächsten Pizza-Laden, anschliessend geniessen wir die Pizza am Beach mit Blick auf das Meer – das war vielleicht ein Luxus-Tag ;-).


Die weiteren Tage vertreiben wir uns mit langen Strandspaziergängen, dem Entdecken von Broome, Muscheln suchen, morgendlichem Joggen am Cable Beach und dem „ aifach ächli si“. Bei Temperaturen zwischen 35 Grad am Tag und 25 Grad nachts lässt es sich ja auch gut leben.

Seestern und -igel haben sich da etwas nah ans Ufer gewagt


Morgenjogging um 6 Uhr - early birds!
ja, diese Jelly Fishes sind zwar nicht so gefährlich aber sehen unappetitlich aus

Nach der 6. Nacht machen wir uns dann wehmütig und mit Widerwillen Abreise bereit. Nun müssen wir relativ schnell nach Perth, so zu sagen auf direktem Weg. Wir gehen nämlich in die Ferien.............!! Ca. 2300km durch das Inland nach Perth in 3-5 Tagen, weil dann der Flieger nach Bali geht.
Ja warum nun Bali, warum nun Ferien von den Ferien wo doch die schönsten Strände von West-Australien und das berühmte Ningaloo Reef direkt vor der Nase liegen??
Dazu eine kurze Erklärung:
Seit über 2 Jahren arbeiten wir an unserem Australien-Visum. Ein Visum welches uns einen längeren Aufenthalt mit der Möglichkeit zu Arbeiten bietet. Da das Ganze aber eine recht aufwendige, ein bisschen mühselige sowie Zeit und Nerven aufreibende Angelegenheit ist, sind wir, da uns einfach die Zeit davongelaufen ist erstmal mit normalem Touristenvisum (welches 3 Monate gültig ist) eingereist. Nach etlichen Geduldsproben und mehrmaligem Intervenieren durch unseren Visumsagenten vor Ort, wurde nun unser Visum bewilligt!
Juhuuuu wir können bleiben und arbeiten. Wir können uns Niederlassen und den australischen „way of live“ auch mal von der anderen Seite kennen lernen (sofern uns das Heimweh keinen Strich durch die Rechnung macht....)). Da das Visum aber nur erteilt werden kann, wenn die Antragssteller ausserhalb des Landes sind, müssen wir wohl oder übel unseren Bruno alleine lassen und Ferien von den Ferien machen. Diverse Gründe haben uns dann zu 1 Woche Ferien in Bali getrieben......eigentlich eine schöne Angelegenheit!

Nun geht es also in laaangen zum Teil recht eintönigen Fahrtagen nach Perth. Vorbei an den monströsen Mienengebieten von Western Australia. Ganze Städte sind aus dem Erdboden geschossen und leben vom Abbau von Eisenerz, Kupfer und diversen anderen Materialien. Der Vorrat ist schier unerschöpflich, die meisten Gebiete noch überhaupt nicht erforscht und der grösste Abnehmer China im wirtschaftlichen Aufstieg. Die Australier können sich glücklich schätzen bezüglich ihrer Bodenschätze. Der Grossteil der Bevölkerung lebt v.a. in dieser Region von den Mienen und dem Tourismus. Schwertransporte mit grossen Maschienen kreuzen uns den ganzen Tag. Immer wieder müssen wir von der Strasse fahren, weil die Fahrzeuge, welche uns entgegen kommen die Strasse samt den Strassengräben für ihre Durchfahrt benötigen. Mit Polizei-Eskorten kommen uns die Oversize Transporte auf dem Highway entgegen. Riesige Maschinen werden zum Teil von 2 Lastwagen gezogen und zugleich hinten von einem Lastwagen gestossen. Samuel hat natürlich jedes Mal eine Höllenfreude wenn so ein Gespann in unglaublichem Tempo an uns vorbeizieht. Die Trucker hupen vor lauter Freude weil er mit dem Fotoapparat am Strassenrand steht. Recht eindrücklich das Ganze. Immer wieder kommt mir, Samuel, dabei mein Freund Daniel in den Sinn.......jetzt weiss ich woher er das Flair für solche Transporte hat, aufgrund seiner eigenen australischen Erfahrungen......))


auf der Fahrt langen Fahrt nach Perth bietet sich uns zwischendurch eine fantastisch kontrastreiche Kulisse
- der rote Sand und dazu Überreste von Gesteinsketten

typische Wegweiser im Outback

 im Mienengebiet kommen wirklich grosse Fahrzeuge ins Rollen............
oben: das Verhältnis Bruno - Lastwagen
unten: Samuel - Lastwagen?!


wenn die Polizei einem Schwertransporter voraus fährt, müssen sicherlich alle entgegen kommenden Fahrzeuge die Strasse verlassen 
...weil es definitiv zu eng wird für ein weiteres Fahrzeug...



Nach 4 Tagen kommen wir in Perth an. Es ist kalt hier und wir nehmen unser 230V Öfeli gerne wieder in Betrieb. Wir besuchen Freemantle und Perth City, genehmigen uns ein Nachtessen in einem hübschen Restaurant und ein feines Bier in einem Pub in Perth.


einen speziellen Toast auf Bruchli, schliesslich hat er uns "the red back" empfohlen

Freemantle - Stadtteil von Perth
wiederum ein farbenfroher Ausblick


Perth wächst und wächst. Die Mienen bringen einen unglaublichen Aufschwung in dieser Region. Es gibt nahezu für jeden der arbeiten will etwas zu tun. Die Löhne sind sehr hoch! Dementsprechend leider auch die Lebens- und Unterhaltskosten. Wir verlassen unseren ersten Campground relativ schnell, weil wir einfach nicht bereit sind für 1 Nacht AUD 50.- zu bezahlen. Auch das Einkaufen im Supermarkt hinterlässt Spuren in unserem Portemonnaie. Und die Hauspreise (mieten/kaufen) sind ins Uferlose angestiegen. Viele Mienen-Arbeiter arbeiten 2-3 Wochen am Stück und haben danach 2 Wochen frei. Das Ganze funktioniert nach dem so genannten „fly in / fly out“ System. Flugzeuge bringen die Arbeiter in die abgelegenen Mienenstädte des Outbacks. Dort wird am Tag bis zu 12h gearbeitet, das 6-7 Tage die Woche. Danach werden die Arbeiter wieder ausgeflogen. Flug, Unterkunft und Essen werden bezahlt. Löhne von AUD 120’000 und mehr sollen die Einstiegslöhne sein, aber zu welchem Preis?
Lastwagenmechaniker sind gesucht, aber wäre das wirklich etwas für Samuel? Ich, Samuel, denke wohl kaum, ich kann Nici doch nicht so lange alleine lassen...J - Ich, Nici finde, das kann er wirklich auf gaaaar keinen Fall!

Langsam machen wir uns ans Packen. Samuel’s gösstes Problem in diesen Tagen ist.........wer kann es erraten?? Natürlich, wo lassen wir Bruno bei unserer Abwesenheit?
Lange wird das Internet gewälzt, verschiedene Anfragen per Mail gemacht bis Samuel dann die passende Unterkunft gefunden hat. Mit unserem Rucksack gepackt geht’s am Morgen des 14. Oktobers zum Car Park & Spa. Dies ist eine Einrichtung nahe am Flughafen gelegen, welche eine sichere Parkmöglichkeit für Bruno bietet, und das erst noch unter Dach! Freundlich werden wir vom Besitzer empfangen, geben den Schlüssel ab, werfen einen letzten wehmütigen Blick auf unser Zuhause der letzten 3 Monate und werden dann an den Flughafen chauffiert (das ist ein Service)!

Nach einer etwas längeren Wartezeit am Flughafen reisen wir aus. Zuvor kann Samuel Stunden lang das Ent- und Beladen der Flugzeuge vom schönen "Observation Deck" aus beobachten. 

Ab durch die Passkontrolle und rein in den Airbus der Jetstar. Mit mulmigen Gefühlen in unseren Bäuchen hebt das Flugzeug um 22.15 ab Richtung Bali......... Fragen über Fragen beschäftigen uns: Geht unser letzter Visa-Schritt auch ohne Probleme über die Bühne oder gibt es wie so oft Verzögerungen?
Was erwartet uns alles in Bali? Können wir die Ferien von den Ferien auch geniessen? Sind wir wirklich in 1 Woche wieder zurück?



Fortsetzung folgt... herzlichi Grüess, Sämi und Nici

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