Wieder in Perth angekommen
freuen wir uns erst einmal über einen schönen Campground, auf welchem wir
Wäsche waschen, den Kühlschrank füllen und uns Reise bereit machen.
Nici bim "Aperölä", kalt ist's hier. |
Am Tag darauf nehmen wir
eine Einladung zum Crèpes-Schmaus wahr – wir besuchen Gerry und Mathilde, ein
junges und nettes Paar aus Paris, welches wir vor kurzem kennen gelernt haben.
Die beiden haben eben erst ein Haus in Perth bezogen, da sie für ein paar
Monate hier arbeiten werden, um sich das weitere Reisen finanzieren zu können.
Immer lustig, wenn zwei Fremdsprachige zusammen Englisch sprechen... zu sagen ist, dass man sich immer
versteht, wenn nötig mit Händen und Füssen!
Samuel hat mit Erstaunen lernen
müssen, dass ein himmelweiter Unterschied zwischen Crèpes und Omeletten
besteht. Da hat er doch unsere französischen Freunde fast im Nationalstolz
verletzt, als er nebenbei auf Englisch fragt: „Gits da en Unterschied zwüsched
Crèpes und Omelette?“
Skyline von Perth beim Besuch des Kings Park |
Fast schon haben wir einen
gefüllten Terminkalender – wir treffen nämlich bereits einen Tag darauf Helen
und Martyn wieder! Zusammen haben wir die Gibb River Road bewältigt und freuen
uns nun auf ein Wiedersehen. Sie ziehen nach Perth (dies haben wir bereits
einmal in einem Bericht erwähnt), nachdem sie 3 Jahre lang in Brisbane gelebt
haben. Wir nehmen das Angebot einer Stadtbesichtigung mit den beiden als
Tourguide dankbar an. Wie sich herausstellt wird es ein toller Tag, vor allem
lachen wir viel während wir uns von den letzten Reise-Erlebnissen
berichten.
Oben: Besuch auf dem DNA Tower im Kings Park Perth.
Rechts: Was Nici macht wenn es ihr langweilig ist...........
Nun wird es für uns Zeit,
weiter zu reisen. Da wir die Strecke Broome - Perth via Inlandroute gefahren
sind, möchten wir nun den Küstenabschnitt von Perth nach Exmouth erkunden. In
diversen Broschüren ist zu lesen, dass hier die schönsten und zugleich
einsamsten Strände überhaupt zu finden sind. Ob dies auch so ist? Mein
Schwiegermami Christina hat mich am Telefon gefragt: „Ihr sind scho a so schöne
Ort gsi in Australie – gits denn da na e Steigerig?“ hm... dies werden wir fest
stellen...
Besuch der Pinnacles Wüste - bis zu 4m hohe verwitterte Kalksteinformationen |
Skurrile Formationen welche zum Fotografieren einladen |
Wer genau hinsieht weiss für was die Netze sind...... FLIEGENPLAGE |
Wir haben Glück, dass sich
die Touristen-Saison dem Ende zu neigt. Indes finden wir
überall problemlos
spontan eine Bleibe für unseren Bruno und uns. Zudem sind die Preise für einen
Campingplatz hierdurch etwas günstiger. Vor allem aber geniessen wir die Ruhe.
Das schönste ist – wir haben Zeit, und zwar so lange wir wollen! So kommt es,
dass wir uns spontan entschliessen, 6 Nächte in Port Denison zu bleiben.
Der
Campingplatz verfügt über eine gepflegte, heimelige und grosse Küche mit einem
Holztisch! Ganz wie in alten Tagen zu Hause in der SchweizJ da haben wir sooo viele gemütliche Stunden an
unserem Chlözli-Holztisch verbracht – welcher nun im Estrich in Istighofen auf
eine erneute Verwendung wartet.
links: Samuel beim Zubereiten des Morgenessens, das Barbecue wird nach australischer Art rege genutzt.
Wo war ich nochmals? Ah ja –
in Port Denison haben wir einmal mehr einen super gepflegten Campspot direkt am
Meer gelegen gefunden. Hier können wir Stunden lang dem Strand entlang
spazieren und sind immer noch nicht an dessen Ende angelangt. Die Vogel- und
Muschelwelt ist einfach umwerfend schön! Samuel zeigt sich heroisch und stemmt
sich gegen hohe Wellen, lediglich um Nicole nette Müscheli zu präsentieren,
welche sie allesamt einpackt und die Samuel später wieder fein säuberlich
entsorgt, weil die Platzreserven in Bruno nicht wirklich gross sind... Echt
fies! Doch solange Nicole das nicht merkt bleibt die Stimmung gut!!!
Müschelisueche isch dä Hit |
Aber wehe wenn denn d Welle chömmäd...... |
Z lang gwartet, do nützt au s Gumpe nüt meh....... |
Doch am 6. Tag merken wir,
dass es gut ist weiter zu ziehen, als wir am Abend eine fremde Familie an
„unserem“ Tisch sitzend vorfinden... Die letzten Abende haben wir hier
schliesslich fast alleine diniert!
Bereits in Geraldton buchen
wir erneut 6 Nächte – diese Stadt ist sehr freundlich zu erkunden:
Kirchenbesichtigung mit
Führung durch die Krypta (sehr interessante Architektur und Geschichte),
Besichtigen eines world war memorials, Museumsbesuch... – ja wir geben uns ganz
schön Mühe unsere kulturelle Ader auszuleben!
Wunderschöner Hafen von Geraldton |
Nici hat Energie |
Wetterspiel am Strand von Geraldton |
Könnt Ihr Euch vorstellen,
wie freudig wir am Sonntagmorgen in ein Stück selber gebackenen Zopf gebissen
haben? Ein Highlight können wir nur sagen. In ganz Australien haben wir bislang
noch keinen Zopf gefunden – natürlich mussten wir etwas improvisieren mit dem
Mehl, denn da kein Zopf zu finden ist, ist auch kein Zopfmehl aufzuspüren! Doch
das fertige Gebäck hat nach feinem Zopf geschmeckt.
Und da wir schon mal einen
Backofen haben, da machen wir doch gleich noch einen Pizzateig... hui, wir
finden uns bescheiden zumal wir an Pizza und Zopf solche Freude haben.
Mhmmmm romantische Pizzaabig miteme Schluck Rotwy |
Seit Wochen plagt Samuel ein
Problem. Bruno’s Service ist fällig. Anders als in der Schweiz wird hier der
Service alle 6 Monate oder alle 10’000km durchgeführt. Die Garagisten haben
Arbeit und die Fahrzeugbesitzer, welche sich zu 100% auf Ihr Fahrzeug verlassen
müssen, sind froh um die Wartung. Fast utopisch kommen einem die
Wartungsintervalle in Europa vor: 2 Jahre / 30’000km. Von den Fahrzeugen in
Australien werden aber auch km Leistungen von >200’000km erwartet. Da tun
regelmässige Oelwechsel sicherlich auch Ihren Anteil dazu. Nun fragt sich der
sachlich denkende Mensch was ökologischer ist. Mit dem einen Fahrzeug 16 Jahre
und 300’000km fahren oder alle 8 Jahre und 150'000km das Auto schrotten und ein
Neues zu kaufen? Die Antwort ist einfach.....
Nun zurück zum Thema. Mit
O’Brien 4WD in Geraldton haben wir einen flotten, sauberen Familienbetrieb
gefunden. Die Werkstatt ist aufgeräumt und die Bedienung grossartig. Die ersetzten
Teile werden bei Abholung des Fahrzeuges gezeigt, Bruno ist sogar noch sauberer
als wir ihn abgeliefert haben. Einfach perfekt! Es ist für Samuel schon eine
spezielle Erfahrung einmal auf der anderen Seite der Werkstatttheke zu stehen.
Zu wissen, das die Wartung fachmännisch durchgeführt worden ist, gibt uns ein
doppelt gutes Gefühl.
Nach den Strapazen der Gibb
River Road ist der Landcruiser nun wieder fitt für die nächsten Abenteuer,
schon bald nämlich muss er sich erneut durch den Sand wühlen.........
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