Wir starten unsere Reise von Izmir entlang der Küste bis
nach Selcuk.
Es ist eine Wohltat für Samuel`s Ohren, den V8 von Bruno brummeln zu hören... (Nici tut es einfach gut Samuel zufrieden zu sehen, dazu braucht sie keinen Motor)... Endlich sind wir wieder auf Achse, können unsere eigenen Wege gehen und fahren, unsere eigenen Süppchen in unserer "Küche" kochen und wieder in unserem eigenen Himmelbett nächtigen. Wir schauen uns in die Augen und sind uns einig - das ist schon ein tolles Leben, welches wir leben dürfen......). Unsere Entscheidung war wieder einmal richtig, es ist einzigartig zu reisen!
Übrigens ist das Reisen in der Türkei um einiges billiger als in Australien, nur die Dieselpreise sind hier "etwas höher"! Dies spüren wir besonders, als wir den Toyo das erste mal volltanken (wir mussten ihn ja mit leeren Tanks in den Container stellen). Bei einem Dieselpreis von 2.12 Euro kommt bei knapp 170l Diesel doch noch ein schönes Sümmchen zusammen..... den Tankwart hat's gefreut! Aber was solls, Samuel hat in Dubai ja auch nicht auf's Bier verzichtet (1 Spezli = 8 Euro )!
Wir suchen einen ADAC Campingplatz auf, den wir von unserem Campingführer ausgesucht haben. Bald schon wird uns bewusst, dass es hier, anders als in
Australien, keine Campingplätze wie Sand am Meer gibt. Viel eher müssen wir uns
im Voraus erkundigen, wo wir einen netten Platz zum Nächtigen finden. Natürlich
ist dies heut zu Tage kein Problem mehr, solange wir Internetzugang haben. Wir
sind erstaunt, dass es in diesem Land vieler Orts gratis Wireless gibt. In den
vergangenen 10 Monaten hatten wir zwar fast überall Zugang zum Internet,
allerdings viel dafür bezahlen müssen.
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Nici beim Bestaunen der schönen Küste |
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Endlich wieder Strand! |
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Campspot in Selcuk, leider mit nahe gelegener Disco |
Eine der ältesten und bedeutendsten griechischen Städte aus
der Antike ist Ephesus. Diese Stadt liegt 10 Minuten von Selcuk entfernt.
Natürlich lassen wir uns diesen historischen Schatz nicht entgehen und besuchen
diese Jahrtausende alte Stadt. Ephesus wurde teilweise neu aufgebaut nachdem es
von Erdbeben und Kriegen zerstört wurde oder einfach nur zerfallen ist. Hierbei hat man wo immer möglich die alten Trümmerteile wieder verwendet oder diese mit neuem
Mauerwerk kombiniert. Wir staunen über die Geschichte welche dieser Ort zu
erzählen hat. Die Ausgrabungsstätte besteht nicht nur aus Gebäuden, sogar ganze
Strassenzüge sind ersichtlich. Nun laufen wir durch die Strassen, und wenn wir
die Augen schliessen, können wir uns gut vorstellen wie es hier vor 1000 Jahren zu uns her gegangen ist, welche Stimmung hier geherrscht haben muss. Ein spezielles Gefühl. Sogar die Bäder unserer Vorfahren
inklusive der sehr ansprechenden WC-Anlagen können besichtigt werden. Man
stelle sich vor, man sitzt auf einer Bank mit einem Loch drin. Im Abstand von
ca. 1m ist das nächste Loch im Sitzbank, keine Wände oder Türen. Unter den
Bänken ist fliessendes Wasser, welches die „ganze Geschichte“ abtransportiert
bevor störende Gerüche entstehen können. Inmitten des Raumes steht eine grosse
Wasserfontäne sowie ein Brunnen, welche für die nötige Entspannung sorgen und zum
Übertönen etwaiger Geräusche gedacht sind. Wirklich sehr lohnenswert, hier her
zu kommen. Wer diesen Ort besuchen möchte, sollte jedoch bereits bei Türöffnung
resp. am späteren Nachmittag hier sein, denn der Touristenstrom fliesst bereits
1 Stunde nachdem wir das Gelände betreten (9 Uhr) und lässt uns bald schon von
hier fliehen.
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Amphitheater in Ephesus |
So besuchen wir gleich im Anschluss die wenige Minuten
entfernt auf einem Hügel liegende Gedenkstätte der heiligen Maria. Sie soll
hier ihren Lebensabend verbracht haben. An diesem Ort wurde ca. 400 n. Christus
zu Ehren von Maria eine Kapelle errichtet. Was speziell zu erwähnen ist: Dieser
Ort ist Pilgerstädte sowohl für Christen als auch für Moslems. Und das Eindrückliche
dabei ist, dass wir hier einen solchen Frieden verspüren. Ein ruhiger
Ort, wo zwei Religionen nebeneinander ein und ausgehen, sich sozusagen die
Hände reichen. Fantastisch!
Wir fahren weiter ins Landesinnere, nach Pamukkale, einer
Kleinstadt im Südwesten der Türkei. Pamukkale (türkisch für Baumwollburg)
erhielt seinen Namen aufgrund der Kalkterassen, welche sich über Jahrtausende
hinweg durch kalkhaltige Thermalquellen gebildet haben. Entsprechend dem Namen
sehen diese Terassen von Weitem aus wie Wattebausche.
Hier werden wir gleich bei Dorfeingang von einem Vespafahrer
abgefangen welcher uns verspricht, uns zu einem Campingplatz zu führen. Wir
finden einen Platz im Hinterhof eines Hotels. Da es ein langer Fahrtag gewesen
ist, beschliessen wir für eine Nacht hier zu bleiben, wobei der Besitzer Samuel
verspricht, dass es im Hotel keinen Discobetrieb gibt (er hat die letzten Nächte genug Musik der 80er gehört). Doch dieses Versprechen
kann er leider nicht einhalten, als es bereits 30 Min. nach Ankunft losgeht mit
der Party im Hotel eigenen Pool (der 10 Meter neben uns liegt). Die Musik wird
immer lauter und wir packen unsere Sachen (nach Rückerhalt unserer 40 tükischen
Lira / 20 Fr., welche wir im Voraus bezahlt haben). Dank einem Reisebericht
(Internet) finden wir einen wunderschön gelegenen Campingplatz, welcher
oberhalb von Pamukkale in den Bergen mit einer atemberaubenden Aussicht auf das
Tal liegt. Besonders wer in der Vorsaison reist, sollte beim Besuch von
Pamukkale diesen Campingplatz, namens „Tepe Camping“, als Zielobjekt anstreben.
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Dem Himmel nahe, ein unbeschreiblicher Platz |
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Sieht doch aus als ob die Welt hier in Ordnung ist, oder? |
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another cracking sunset |
Es ist bereits Abend, als wir hier ankommen. Der freundliche
Besitzer des Camps begrüsst uns natürlich mit einem Cay (Tee). Zugleich fährt
ein anderes Reisemobil vor, welches wir nur zu gut kennen!
Wir haben in Selcuk
Bekanntschaft mit einer schweizer Familie gemacht, welche uns auf Anhieb sogar
mehr als nur sympathisch war – nicht zuletzt wegen deren „fahrbarem Untersatz“
– einem erst klassig und raffiniert ausgestatteten Landrover Defender.
Madeleine und Rico haben sich in der Schweiz für lange Zeit abgemeldet, um mit
ihren 2 Töchtern – Amelie und Johanna - durch die Welt zu reisen (was uns
extrem beeindruckt hat!).
Wir freuen uns sehr über das Wiedersehen mit unseren
4x4-Freunden und geniessen 2 Tage an diesem Ort mit Bädele im Pool, Lesen, Sightseeing, Relaxen, Essen und Fachsimpeln über dies und jenes.
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Kalksinterterrassen in Pamukkale |
Unser nächstes Ziel ist Marmaris. Der Tip von Madeleine und
Rico, von hier aus über die Alpen der Türkei zu fahren setzen wir in die Praxis
um. Wir erkunden türkische Bergdörfer und die wunderbare Alpenlandschaft, wobei
wir immer wieder staunen über die kostbaren Bodenschätze dieses Landes. Die
Wasservorräte sind ungemein gross, so lässt sich fruchtbares Land
bewirtschaften mit reichlich grossem Ertrag an Gemüse, Früchten, Trauben und
vielem anderen.
Da die Türkei sehr viel aus der Antike der Griechen zu
bieten hat, besuchen wir auf unserem Weg nach Marmaris, die Aphrodisias, eine
weitere Stadt aus hellenistischer Zeit. Dieser Ort hat ähnliche Ruinenbestände
zu bieten wie Ephesus. Allerdings stossen wir hier auf viel weniger Touristen!
Wie uns gesagt wird hat dies mit der Lage zu tun, denn nicht jedermann nimmt
die Strecke auf sich, hier her zu fahren. Auch an diesem Ort wurden die Überreste aus
der Antike zum Teil ausgegraben und zusammengesetzt, allerdings liegt hiervon noch ein
Grossteil unter der Erde vergraben.
Herrlich eindrücklich und mächtig stehen diese alten Ruinen
nun vor uns, überwachsen mit Gras, Büschen und Bäumen - inmitten der Natur
also, als wäre die Zeit stehen geblieben. Trotz der Mittagshitze lassen wir uns
Zeit beim Erkunden dieses Ortes und lassen erneut einen Teil Geschichte auf uns
wirken. Hätte ich im Kunstgeschichte-Unterricht doch bloss besser aufgepasst...
wie ging das nochmals mit der Säulenanordnung dieser Tempelanlage?
Am Abend genehmigen wir uns einmal mehr türkische Kost. Wir
haben Lust auf Fleisch, und wo sonst erhält man so viel Fleisch auf einem
Teller serviert, wenn nicht in der Türkei? Der Tisch ist immer noch halb voll
mit feinen Spezialitäten welche uns der Koch zubereitet hat, als unsere Bäuche
nichts mehr aufnehmen können! Wohl genährt also machen
wir uns auf den Weg in eine abgelegene Bucht, wo es laut Reiseführer einen
netten Campingplatz haben soll.
Und wie es der Zufall will, treffen wir hier erneut unsere
schweizer Freunden mit dem „Landy“! Die Wiedersehensfreude der kleinen Johanna
ist anscheinend ebenfalls gross, da sie unverzüglich einen Schrei ablässt, als
sie uns erspäht!
Unser Nachtlager liegt direkt am Strand, den wir wie es
scheint, Dank Vorsaison, für uns alleine haben. Aufgrund der tollen Gesellschaft
bleiben wir wiederum 2 Nächte und geniessen es, gemeinsam mit den 4-en zu Abend
zu essen, interessante Gespräche zu führen und freuen uns darüber, dass Johanna
und Amelie uns auf Trab halten.
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Campspot unter Palmen am Meer |
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Gemütliche Nachtessen zusammen |
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Wer ist die beste Taucherin?? |
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Was man mit Steinen alles machen kann?? |
Dies führt soweit, dass wir uns nicht mehr von
ihnen trennen wollen! Entsprechend führen wir unsere Reise gemeinsam weiter,
nach Datçia. Dieses eher touristische Hafen-Städchen ist hübsch gelegen. So
flanieren wir am Abend zu 6. der Uferpromenade entlang, durchstöbern kleine
Läden und geniessen das romantische Ambiente.
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Unter Gleichgesinnten |
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Gemütliches Feriendorf Datca |
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Mit so vielen einsamen Buchten ist die Türkei auch für Segler ein Traum |
Als es auch hier Zeit wird aufzubrechen, fahren wir (alle
Insassen von Bruno und Landy) zurück Richtung Marmaris. Toll, zu zweit zu
fahren macht Spass und ist total unkompliziert! Überall finden wir eine
Möglichkeit nett zu „Vespern“ und gar am Ende eine zum freien Campen
verlockende Möglichkeit! Wir haben viel zu lachen mit Johanna und Amelie, die
beiden temperamentvollen Mädchen sind ungemein „wiff“ und sorgen dafür dass es
uns bestimmt nicht langweilig wird.
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Wer findet Bruno und Landi??? |
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Platz erobert, Fahne gehisst |
Leider gibt es dann doch keinen Halt davor, dass sich unsere
Wege trennen müssen. Denn der „Landi“ mit seiner Besatzung hat noch eine weite
Reise und viele hart zu verdienende Kilometer vor sich... und wir müssen in die
entgegen gesetzte Richtung. Schade!
Wir danken diesen Menschen für die Zeit, welche wir mit
ihnen geniessen konnten. Jeder Tag war für uns einmalig! .....und es tat so gut
Frauengespräche resp. Fachgespräche unter Männern führen zu können ....
Wir freuen uns jetzt schon auf ein gemeinsames Camp nach Eurer Rückkehr.
Habt eine wunderschöne Reise mit vielen Eindrücken und tollen Begegnungen und
gebt auf Euch acht!
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In guter Gesellschaft |
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