Broome – Perth
In unserem letzten Bericht
haben wir davon geschrieben, wie sehr wir uns darüber gefreut haben, die Weite
des Meeres zu sehen.
Da sind wir nun wahrhaftig
am berühmten Cable Beach in Broome angekommen. Unfassbar dieser wunderschöne,
weisse und unendlich lange Strand, welcher uns noch viel schöner erscheint, als
man ihn uns beschrieben hat.
der weisse Sand erscheint in der Abendsonne gelb ; wie zum Prospekt heraus - den Beach meine ich... obwohl der unten auf dem Bild ebenfalls ;-) |
So buchen wir gleich für 6 Nächte auf dem Cable Beach Caravan Park. Wir können uns sogar den Platz
aussuchen, da sich die Hauptsaison allmählich zu Ende neigt –nach langem hin
und her (wer die Wahl hat hat die Qual) sichern wir für Bruno einen grossen und
schattigen Platz.
Schattenplatz für Bruno und uns |
Die ersten 2 Tage spannen
wir lediglich aus mittels Lesen, Essen und Schlafen. Damit die Fitness nicht zu
leiden beginnt, schwimmen wir im grossen Pool immer wieder mal ein paar
Längen... und geniessen am Abend die unbeschreiblich fantastischen
Sonnenuntergänge am Beach. Das ist ein Leben!
Erst am 3. Tag können wir
uns aufraffen um in der Stadt den leeren Kühlschrank aufzufüllen. Natürlich
gibt es eine kleine Shoppingtour... wobei wie immer zuerst Nicole und dann
Bruno eingekleidet werden: Nicole 2x Shorts & 1x Flipflops und Bruno wie
versprochen einen zweiten neuen Pneu, den ersten hat er auf der GRR bekommen,
nun ist der 2. hintere Pneu an der Reihe, damit das Profil beidseits
seitengleich ist.....(ist für Samuel enorm wichtig, was Nicole ja auch
versteht!!)... und Samuel... ja, was bekommt Samuel? Einen neuen Haarschnitt ;-)
denn da er Nicole versprochen hat, sich einen Bart wachsen zu lassen und dieser
nun doch 2 Wochen alt ist, muss wenigstens der Haarschnitt passen.... ein
lustiges Unterfangen, denn die junge Coiffeuse pflegt nicht den selben,
sensiblen Umgang mit seinem Haar
wie Mami Christine und sicherlich nicht den gleichen Perfektionismus!
Dennoch hat sie ihre Arbeit gut gemacht und 40 Dollar mehr in der Tasche. Für
Nicole ist diese Angelegenheit doch etwas teurer – 85 Dollar und die Haare sind
weg.
Oben im Bilde: Samuel mit Bart - huii, sieht doch spitze aus - der Deal war, Samuel lässt sich einen Bart wachsen und Nicole schneidet die Haare ab!!! "Well done", wie man unten sieht |
solch teure Schuhe habe ich (Nicole) noch niiiie bekommen... |
exklusiver Kinobesuch |
So frisch gestylt fühlen wir uns wieder richtig zivilisiert, sodass wir am
selben Abend einen Kinobesuch machen. Hierfür besuchen wir das älteste noch
aktive Open-Air Kino der Welt. Das Sun Pictures in Broome, welches 1916 zum
ersten mal einen Film abgespielt hat. Auf speziellen Stühlen (eher Liegestühle)
schauen wir uns einen richtig kitschigen, australischen Film an (The
Sapphires). Zum speziellen Erlebnis wird der Kinobesuch, weil sich das Kino
direkt in der Anflugschneise auf den Internationalen Flughafen befindet. Zum
einen donnern riesige Flugzeuge direkt über die Köpfe der Kinobesucher hinweg,
zum anderen kommt sicher gerade ein Flugzeug und macht einen Höllenlärm wenn’s
am Spannendsten ist - ein
richtiges Spektakel! Zudem flattern Fledermäuse zwischenzeitlich vor der
Kinoleinwand durch, sodass es den Anschein macht, diese gehören zum Film dazu.
Wirklich lohnenswert, dieser Kinobesuch. Ja und da wir zwei leider etwas zu
spät beim Kino angekommen sind, und deshalb nicht während der Filmvorführung
irgendwelches Takeaway-Essen geniessen konnten, machen wir uns nun hungrig auf
den Weg zum nächsten Pizza-Laden, anschliessend geniessen wir die Pizza am
Beach mit Blick auf das Meer – das war vielleicht ein Luxus-Tag ;-).
Die weiteren Tage vertreiben
wir uns mit langen Strandspaziergängen, dem Entdecken von Broome, Muscheln
suchen, morgendlichem Joggen am Cable Beach und dem „ aifach ächli si“. Bei
Temperaturen zwischen 35 Grad am Tag und 25 Grad nachts lässt es sich ja auch
gut leben.
Seestern und -igel haben sich da etwas nah ans Ufer gewagt |
Morgenjogging um 6 Uhr - early birds! |
ja, diese Jelly Fishes sind zwar nicht so gefährlich aber sehen unappetitlich aus |
Nach der 6. Nacht machen wir
uns dann wehmütig und mit Widerwillen Abreise bereit. Nun müssen wir relativ
schnell nach Perth, so zu sagen auf direktem Weg. Wir gehen nämlich in die
Ferien.............!! Ca. 2300km durch das Inland nach Perth in 3-5 Tagen, weil
dann der Flieger nach Bali geht.
Ja warum nun Bali, warum nun
Ferien von den Ferien wo doch die schönsten Strände von West-Australien und das
berühmte Ningaloo Reef direkt vor der Nase liegen??
Dazu eine kurze Erklärung:
Seit über 2 Jahren arbeiten
wir an unserem Australien-Visum. Ein Visum welches uns einen längeren
Aufenthalt mit der Möglichkeit zu Arbeiten bietet. Da das Ganze aber eine recht
aufwendige, ein bisschen mühselige sowie Zeit und Nerven aufreibende
Angelegenheit ist, sind wir, da uns einfach die Zeit davongelaufen ist erstmal
mit normalem Touristenvisum (welches 3 Monate gültig ist) eingereist. Nach
etlichen Geduldsproben und mehrmaligem Intervenieren durch unseren
Visumsagenten vor Ort, wurde nun unser Visum bewilligt!
Juhuuuu wir können bleiben
und arbeiten. Wir können uns Niederlassen und den australischen „way of live“
auch mal von der anderen Seite kennen lernen (sofern uns das Heimweh keinen
Strich durch die Rechnung macht....)). Da das Visum aber nur erteilt werden
kann, wenn die Antragssteller ausserhalb des Landes sind, müssen wir wohl oder
übel unseren Bruno alleine lassen und Ferien von den Ferien machen. Diverse
Gründe haben uns dann zu 1 Woche Ferien in Bali getrieben......eigentlich eine
schöne Angelegenheit!
Nun geht es also in laaangen
zum Teil recht eintönigen Fahrtagen nach Perth. Vorbei an den monströsen
Mienengebieten von Western Australia. Ganze Städte sind aus dem Erdboden
geschossen und leben vom Abbau von Eisenerz, Kupfer und diversen anderen
Materialien. Der Vorrat ist schier unerschöpflich, die meisten Gebiete noch
überhaupt nicht erforscht und der grösste Abnehmer China im wirtschaftlichen
Aufstieg. Die Australier können sich glücklich schätzen bezüglich ihrer
Bodenschätze. Der Grossteil der Bevölkerung lebt v.a. in dieser Region von
den Mienen und dem Tourismus. Schwertransporte mit grossen Maschienen kreuzen
uns den ganzen Tag. Immer wieder müssen wir von der Strasse fahren, weil die
Fahrzeuge, welche uns entgegen kommen die Strasse samt den Strassengräben für
ihre Durchfahrt benötigen. Mit Polizei-Eskorten kommen uns die Oversize
Transporte auf dem Highway entgegen. Riesige Maschinen werden zum Teil von 2
Lastwagen gezogen und zugleich hinten von einem Lastwagen gestossen. Samuel hat
natürlich jedes Mal eine Höllenfreude wenn so ein Gespann in unglaublichem
Tempo an uns vorbeizieht. Die Trucker hupen vor lauter Freude weil er mit dem
Fotoapparat am Strassenrand steht. Recht eindrücklich das Ganze. Immer wieder
kommt mir, Samuel, dabei mein Freund Daniel in den Sinn.......jetzt weiss ich
woher er das Flair für solche Transporte hat, aufgrund seiner eigenen
australischen Erfahrungen......))
auf der Fahrt langen Fahrt nach Perth bietet sich uns zwischendurch eine fantastisch kontrastreiche Kulisse - der rote Sand und dazu Überreste von Gesteinsketten |
typische Wegweiser im Outback |
im Mienengebiet kommen wirklich grosse Fahrzeuge ins Rollen............ oben: das Verhältnis Bruno - Lastwagen unten: Samuel - Lastwagen?! |
wenn die Polizei einem Schwertransporter voraus fährt, müssen sicherlich alle entgegen kommenden Fahrzeuge die Strasse verlassen |
...weil es definitiv zu eng wird für ein weiteres Fahrzeug... |
Nach 4 Tagen kommen wir in
Perth an. Es ist kalt hier und wir nehmen unser 230V Öfeli gerne wieder in
Betrieb. Wir besuchen Freemantle und Perth City, genehmigen uns ein Nachtessen in einem hübschen Restaurant und ein feines Bier in einem Pub in Perth.
einen speziellen Toast auf Bruchli, schliesslich hat er uns "the red back" empfohlen |
Freemantle - Stadtteil von Perth |
wiederum ein farbenfroher Ausblick |
Perth wächst und wächst. Die
Mienen bringen einen unglaublichen Aufschwung in dieser Region. Es gibt nahezu
für jeden der arbeiten will etwas zu tun. Die Löhne sind sehr hoch! Dementsprechend leider auch die Lebens- und Unterhaltskosten. Wir verlassen unseren ersten
Campground relativ schnell, weil wir einfach nicht bereit sind für 1 Nacht AUD
50.- zu bezahlen. Auch das Einkaufen im Supermarkt hinterlässt Spuren in
unserem Portemonnaie. Und die Hauspreise (mieten/kaufen) sind ins Uferlose angestiegen. Viele Mienen-Arbeiter arbeiten 2-3 Wochen am Stück
und haben danach 2 Wochen frei. Das Ganze funktioniert nach dem so genannten
„fly in / fly out“ System. Flugzeuge bringen die Arbeiter in die abgelegenen
Mienenstädte des Outbacks. Dort wird am Tag bis zu 12h gearbeitet, das 6-7 Tage
die Woche. Danach werden die Arbeiter wieder ausgeflogen. Flug, Unterkunft und
Essen werden bezahlt. Löhne von AUD 120’000 und mehr sollen die Einstiegslöhne
sein, aber zu welchem Preis?
Lastwagenmechaniker sind
gesucht, aber wäre das wirklich etwas für Samuel? Ich, Samuel, denke wohl kaum,
ich kann Nici doch nicht so lange alleine lassen...J - Ich, Nici finde, das kann er wirklich auf gaaaar
keinen Fall!
Langsam machen wir uns ans
Packen. Samuel’s gösstes Problem in diesen Tagen ist.........wer kann es
erraten?? Natürlich, wo lassen wir Bruno bei unserer Abwesenheit?
Lange wird das Internet
gewälzt, verschiedene Anfragen per Mail gemacht bis Samuel dann die passende
Unterkunft gefunden hat. Mit unserem Rucksack gepackt geht’s am Morgen des 14.
Oktobers zum Car Park & Spa. Dies ist eine Einrichtung nahe am Flughafen
gelegen, welche eine sichere Parkmöglichkeit für Bruno bietet, und das erst
noch unter Dach! Freundlich werden wir vom Besitzer empfangen, geben den
Schlüssel ab, werfen einen letzten wehmütigen Blick auf unser Zuhause der
letzten 3 Monate und werden dann an den Flughafen chauffiert (das ist ein
Service)!
Nach einer etwas längeren
Wartezeit am Flughafen reisen wir aus. Zuvor kann Samuel Stunden lang das Ent- und
Beladen der Flugzeuge vom schönen "Observation Deck" aus beobachten.
Ab durch die Passkontrolle
und rein in den Airbus der Jetstar. Mit mulmigen Gefühlen in unseren Bäuchen
hebt das Flugzeug um 22.15 ab Richtung Bali......... Fragen über Fragen
beschäftigen uns: Geht unser letzter Visa-Schritt auch ohne Probleme über die
Bühne oder gibt es wie so oft Verzögerungen?
Was erwartet uns alles in
Bali? Können wir die Ferien von den Ferien auch geniessen? Sind wir wirklich in
1 Woche wieder zurück?
Fortsetzung folgt...
herzlichi Grüess, Sämi und Nici
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