Was die letzten 2 Wochen
alles so geschah in unserem Farmer-Leben...
Unser Farm-Abenteuer beginnt
mit einem Grosseinkauf in Perth – da wir nicht genau wissen was uns erwartet in
Koorda, resp. ob wir gute Einkaufsmöglichkeiten haben oder nicht, decken wir
uns ein mit Lebensmitteln und allem was wir möglicherweise brauchen werden.
Nach 3 Std. Fahrt Richtung Inland treffen wir in Koorda, einem kleinen Dorf
mitten in der bekannten „Wheat belt“ Region ein. Das Dorf erscheint sehr
freundlich und gepflegt. Wir haben allerdings keine Zeit anzuhalten weil wir
von Sandy, der Farm-Besitzerin erwartet werden. Bereits ausgangs Koorda
erspähen wir riesen grosse Schafherden auf wiederum unendlich weiten Feldern.
Die Gegend ist entgegen unseren Erwartungen nicht nur karg sondern besteht aus fruchtbares Land. So legen wir nochmals ca. 45 km zurück, bis
wir an unserem Ziel ankommen. Dabei begegnet uns kein einziges Auto!
Ausgangs Koorda alleine unterwegs, lediglich Schafherden zu sehen |
Endlich, wir finden den richtigen Abzweiger zu unserer Farm und wenige hundert Meter weiter fahren wir direkt vor unsere neue Herberge!
Die sehr freundliche Besitzerin, Sandy, begrüsst uns herzlich. Neben ihr taucht auch gleich die Hundedame „Shery“ auf, in welche sich Nicole unverzüglich verliebt.
Die sehr freundliche Besitzerin, Sandy, begrüsst uns herzlich. Neben ihr taucht auch gleich die Hundedame „Shery“ auf, in welche sich Nicole unverzüglich verliebt.
Alles sieht sehr gepflegt und liebevoll ein- / hergerichtet aus. Viele Grünpflanzen umgeben das Haus, im Garten befindet sich ein grosser Pool umgeben von Palmen... na das wird bestimmt nett hier!!!
saftig grüner Rasen trotz sommerlichen Temperaturen von bis über 40 Grad |
hier lässt sich`s wunderbar leben! |
Sandy zeigt uns alles rund um das Hofgelände herum. Dann ist es bereits Zeit für ein Feierabendbier und wir lernen Greg, den Farmbesitzer kennen. Auch er heisst uns ebenso freundlich wie zuvor Sandy herzlich willkommen. Greg verkörpert für uns unsere Vorstellung eines richtig australischen Farmers. Die Chemie beidseits stimmt prima, und so ist die Situation sehr entspannt. Dies ist wichtig, zumal wir die nächsten 2 Tage mit Sandy und Greg auf der Farm verbringen, damit sie uns alle anstehenden Arbeiten genau erklären können. Während wir hier kostenlose Logie geniessen, dürfen wir uns nämlich etwas nützlich machen..... und darauf haben wir uns gefreut- nach 6 Monaten reisen ist es an der Zeit wieder einmal einen arbeitsreichen Tagesablauf zu haben und gelegentlich die Hände wieder einzusetzen.... Und was dies bedeutet, haben wir im nachfolgenden Abschnitt zusammen zu fassen versucht...
Bereits am 2. Tag werden wir von Greg auf nette Weise auf die Probe gestellt - wir erhalten einen Pickup, den Hund auf der Ladefläche inklusive und dann die Aufgabe, eine von den 3 Schafherden zu "zügeln". Wir erhalten eine "map" (Landschaftskarte) auf welcher das gesamte Land der Farmer eingezeichnet ist. So fahren wir los. Moment mal - wie war das nochmals? Welche Herde von welchem Grundstück nach wo bringen??
Da ist sie, die Herde.... nun kreisen wir diese Tiere ein mit dem Pickup, während Sherry bereits ungeduldig auf das Kommando wartet, dass sie loslegen kann, mit ihrem "Treiberinstinkt"...
Nach 10 Minuten haben wir es bereits geschafft, die Tiere passieren das "Gate" und wir fühlen uns als grosse Farmer...
Und Hund Sherry wird belohnt für die Arbeit! Sie befolgt übrigens jede Aufforderung - allerdings brauchen wir in der schweizer Sprache doch etwas andere Kommandos... aber bald schon haben wir die englischen Befehle Spruch reif, damit Sherry uns nicht mehr verwirrt anschauen muss!!! Das arme Tier hat uns zu Beginn fragend angeschaut, was sie als nächstes machen muss und einfach nicht verstanden was wir von ihr möchten - dabei ist dieses Tier von Natur aus sehr intelligent und arbeitswillig!
waschechte Farmer, oder? Zumal die Hüte bestens in den Rahmen passen... |
So geniessen wir es schon heute, alleine das Gelände abzufahren und überall die Dämme auf ihren Wasserbestand hin zu kontrollieren. Dann gibt es die Tanks, welche überall verteilt auf der Farm sind. Sie dienen als Wasserspeicher und versorgen kleinere Trinkbrunnen (für die Schafe) verteilt auf den Feldern, sowie das Haus. Von hier beziehen wir in den nächsten Wochen unser Wasser zum Duschen etc.
immer wieder beeindruckend ist, was so eine Windmühle an Energie aufbringt! |
Samuel kontrolliert den Wasserbestand in einem der Dämme |
Nicole beim Putzen des Trinktroges |
Ja, und dann gibt es noch andere Farmbewohner, welche wir kennen lernen durften:
|
da wäre "Fredy" die Blauzungenechse, welche häufig im Garten am Blumen abfressen anzutreffen ist!
da wäre der wunderschöne junge (ca. 3 Mt. alte) Greifvogel - unterhalb des Nestes finden wir zählige Überreste von kleinen Nagetieren (Mäuse, Hasen etc.) - es sind halt eben Raubtiere! Doch es ist ungemein schön ein solches Tier von Nahem erleben zu können. Allerdings halten wir immerzu Ausschau nach den Eltern, als wir diesen Jungvogel mit Fotografieren belästigen...
Die Hundsman-Spinne ist ein schönes Tier, obwohl es sehr gewöhnungs bedürftig ist, dieses Tier von Nahem zu sehen.
Dann wäre da noch das Schaf "Dougie". Dougie wurde von seinem früheren Besitzer als Haustier gehalten. Nun befindet er sich in der Obhut von Sandy und Greg. Leider kann sich dieses lustige Tier nicht mit anderen Schafen sozialisieren, so wird er separat gehalten. Als wir letztens an ihm vorbeigefahren sind ohne anzuhalten, hat er aus Wut den Zaun eingetreten, wonach er auf freiem Feld anzutreffen gewesen ist. Natürlich war es kein Problem ihn einzufangen, zumal er ja die Gesellschaft von Menschen geniesst. Doch als Samuel den Zaun reparieren wollte, versuchte Dougie ins Auto einzusteigen (!). Da war es Samuel doch zu viel und scheuchte ihn weg. Daraufhin stapfte das Dougie das Schaf eingeschnappt davon! War dies amüsant!!! Nicole konnte sich kaum halten vor lachen. Das Schaf haben wir anschliessend wiedergefunden, in der Garage:-)
Flugversuche des Jungvogels |
vor unserem Fenster anzutreffen - ungiftig! |
Freddy, nicht gerade der Hübscheste, sieht ganz interessant aus und schleicht sich immerzu an... ungiftig! |
Da Greg über eine richtige eigene Werkstatt verfügt, hat Samuel ihn gefragt ob wir das ein oder andere an Bruno-Arbeiten erledigen dürfen. Natürlich haben wir Zustimmung erhalten und so geht`s los damit, Bruno auf Vordermann zu bringen, resp. zu "pflegen". Schliesslich hat er es sich verdient, nach 6 Monaten etwas Pflege zu bekommen
- Stossstange richten (nicht unser Verschulden), Unterbodenpflege, Luftkompresser montieren u.s.w.
Ja, und so geniessen wir unseren Farmstay in vollen Zügen - viele kleine neue Erfahrungen welche z.T. eine Herausforderung darstellen. Besonders Papi Gögé und Papi Otto würde es hier sehr gefallen... Es gäbe Spannendes für die beiden zu entdecken und z "chlüttere" :-)
So verbringen wir jeden Tag an der frischen Luft, meist von früh morgens bis abends spät... entsprechend gönnen wir es uns, täglich das herrliche Naturspektakel zu bewundern - den "Sunset". Die "Wheat belt" Region ist nämlich bekannt für die fantastisch schönen Sonnenuntergänge.
Letzthin sind wir um 4 Uhr in der Früh aufgestanden um den Sonnenaufgang zu sehen. So haben wir den Pickup aus der Garage gefahren und sind damit auf`s Feld hinaus gedüst, was ein spezielles Erlebnis gewesen ist. Samuel meinte auf der Rückfahrt zum Haus: "S`Schönsti uf dere Welt chamer jede Tag ha, und gratis dezue"!! Ein unglaubliches Gefühl auf dem riesigen Gelände unterwegs zu sein. Fern ab vom grossen Rummel die Natur Australiens geniessen zu dürfen erfüllt uns mit einem ganz speziellen Gefühl der Freiheit. Dies ist nun Australien!
Nicole`s Favoriten-Foto... Morgendämmerung |
In der nachfolgenden Diashow haben wir ein paar weitere Eindrücke fotografisch festgehalten.
Zur Diashow aufs Bild klicken |
Übrigens bedanken wir uns ganz herzlich für die aufstellenden und motivierenden Kommentare von Seiten der Familie und Freunden / Bekannten welche unseren Blog regelmässig lesen. Es ist schön zu hören, dass einige von Euch mit uns "mitreisen"...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen